MEMORIAL VOICES - 7 Stimmen 7 unheilbar kranke Menschen. Eine Spurensuche nach dem von der Welt gehen. Eine Videosoundinstallation von Sonja Toepfer im Haus am Dom, Domplatz 3, 60311 Frankfurt, 16.-23.11.2008 ganztägig, freier Eintritt während der Öffnungszeit. Am 16.11.2008 von 16.00-19.00 in Anwesenheit der Künstlerin. Hier: Eine Stimme - Auszug.
Mittwoch, 12. November 2008
Donnerstag, 25. September 2008
MEMORIAL VOICES
MEMORIAL VOICES macht das Sprechen über das Sterben inhaltlich und medial öffentlich. Diese Installation grenzt sich von bekannten Videoinstallationen z.B. in Museen dadurch ab, dass sie aufgrund der Foyerkonzeption und der geschickten Platzierung auch dem nur vorübergehenden Betrachter ein "Innehalten im Vorübergehen" ermöglicht. Sie entfaltet auf neue Weise das Menschheitsrätsel, welches um den Beginn und das Ende des Lebens kreist, und zieht mit einer eindringlichen Seh- und Hörerfahrung in ihren Bann.
Die meisten Gespräche sind durch die tatkräftige Zusammenarbeit mit der Wiesbadener Hospizgesellschaft, ein Teil auch durch die evangelische Palliativstation, Frankfurt ermöglicht worden. Hardware und Technik wird freundlicherweise durch Humax Digital GmbH, Oberursel, bereitgehalten
Die Installation MEMORIAL VOICES ist als digitales Plakat der Spurensuche nach dem „Von-Der-Welt-gehen" angelegt. Länge: 65 Minuten. 7 Gesprächseinheiten. Offene Hör- und Erlebniskonzeption, d.h. man kann zu jeder Zeit in die Rezeption einsteigen.
Mittwoch, 20. August 2008
Montag, 7. Juli 2008
Ach neige Du Schmerzensreiche
Diesbezügliches Werkstattgespräch am Samstag, den 13. September 17-19 Uhr in Wiesbaden, ehemaliger Waschsalon in der Wellritzstraße 41
Sonntag, 1. Juni 2008
Dienstag, 18. März 2008
Ihre Beiträge für die Nachwelt
Montag, 10. März 2008
Aufruf
Ich suche betroffene, erkrankte Gesprächspartner, die bereit sind, sich mich mit mir und allen anderen bloggern über die Erwartungshaltung menschenwürdigen Sterbens zu unterhalten. Ich suche nach Betroffenen, die eine besondere Haltung zu ihrem Krankheitsverlauf und eventuell bevorstehenden Lebensende eingenommen haben. Hier, in der community, begleite ich sie auf ihren Wegen des Abschiedes; begebe mich mit ihnen gemeinsam auf eine Spurensuche nach dem Von-Der-Welt-Gehen.
Ich bitte Sie darum, darüber zu reden, wie es möglich sein kann, sich einzuüben, den Alltag, die Angehörigen, die liebsten Dinge und Menschen loszulassen. Die her festgehaltenen Dokumente werden später in das Kunstvideoprojekt "MEMORIAL 2007" - "Eine Spurensuche nach dem Von-der-Welt-Gehen" einfließen. Ich kann und - auch die community kann nicht wissen, wie der Sterbeprozess im einzelnen verlaufen wird. Zu erwarten sind persönliche Eindrücke über die entscheidenden letzten Lebensphasen. Dabei lasse ich mich von dem Geheimnis um Leben und Tod berühren und bitte alle am Diskurs Beteiligten, dies auch zu tun.
Mit großer Erwartung und Dank, Ihre Sonja Toepfer
Dienstag, 26. Februar 2008
Gespräche über das Sterben
Gespräche über das Sterben mit erkrankten Menschen Der Tod ereilt jeden Menschen - unabhängig davon, wie selbstgesteuert er sein Leben führt. Im Sterben stößt er an die unüberschreitbare Grenze seiner Selbstbestimmung. Das Sterben wird als der Widerspruch zur als modern angesehenen Lebensführung empfunden – Sterben und Tod als Verlust der menschlichen Autonomie. Läßt sich dieser Verlust teilweise mindern? Eine Möglichkeit soll die sogenannte Patientenverfügung sein. Man möchte sich nicht einer unpersönlichen seelenlosen Apparatemedizin überliefern, man möchte bis zuletzt die Kontrolle über das eigene Leben – und Sterben – behalten. Manche Schwerkranke verwirklichen diese Selbstbestimmung mit der Fahrt zu DIGNITAS. Wenigstens der Todeszeitpunkt soll frei gewählt sein. Dabei lassen sie sich von Reportern begleiten, die den letzten Moment festhalten. Sie können sich des medialen Interesses sicher sein. Assistierter Suizid oder aktive Sterbehilfe bleiben trotz Moderne ein Tabubruch. Zeitungen, Fernsehformate und Filmproduktionen wenden sich vermehrt den Themen zu, die um die Verunsicherungen am Lebensende kreisen: Zunehmende Überalterung mit entsprechenden Erkrankungen sowie – bei allen anerkannten Fortschritten der Medizin – vielerlei Ängste vor Apparatemedizin, dem Alleingelassenwerden, dem Gefühl der Zumutung für die Angehörigen. Sie stehen als Metaphern für das befürchtete Unkontrollierbare, den Autonomieverlust. Erfahrungen von Palliativmedizinern und Verantwortlichen in Hospizen zeigen aber einen ganz anderen, bis jetzt in den Medien stark vernachlässigten Aspekt: Wer die Endlichkeit des Lebens akzeptiert, für den wird auch der Tod annehmbarer. Im übrigen lassen sich die meisten „Sterbewünsche“ als Ängste deuten, die entsprechend therapiert werden können. Die Erfahrungen von Elisabeth Kübler-Ross haben schon 1969 gezeigt, daß Sterbende sehr wohl in der Lage sind, die letzte Lebenszeit positiv zu gestalten. Sie hat in Bild und Wort an einzelnen Schicksalen dokumentiert, wie man die „Lebenszeit vor dem Sterben“ für sich und andere nutzbar machen kann.