Motiv: F.Franz
[...] Breul war selbst einmal Chirurgin und unterrichtet aktuell an einem Kolleg für Osteopathie, einer Methode, die versucht, Funktionsstörungen im Organismus aufzuspüren und durch „sanfte Manipulationen" zu beseitigen. „Der ganzheitliche Ansatz der Osteopathie gefällt mir", sagt Breul im Gespräch mit ZENIT. Um den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit geht es auch bei ihrem jüngsten Engagement [...] „Professor Jan Talar aus Polen hat mit einer speziellen Therapie mehr als 500 Komapatienten wieder gesund gemacht. Bei mehr als der Hälfte dieser Patienten hatte man die Angehörigen nach der Erlaubnis zur Organentnahme gefragt", berichtet Breul. Sie selbst reiste nach Polen und lernte dort eine junge Frau kennen, bei der nach einem Reitunfall der Hirntod festgestellt worden war.
Ihr Vater lehnte eine Organentnahme ab und ließ die Tochter in eine Reha-Klinik von Professor Talar verlegen. Nach fünf Wochen intensiver Therapie erholte sich das Mädchen wieder vollständig. Die 63-jährige Breul, die fünf erwachsene Kinder hat, möchte nach dieser Begegnung erst recht nie ein Organ spenden. Konsequenterweise will sie auch keines annehmen.
„Achtzig Prozent der Transplantationen betreffen die Nieren. Ich würde mich für die Dialyse entscheiden", sagt sie. Auf die Frage nach den Alternativen bei anderen betroffenen Organen hin verweist sie auf die Fortschritte mit körpereigenen, adulten Stammzellen.
„Der Tod auf dem OP-Tisch ist nicht der natürliche Tod. Das Ebenbild Gottes wird zum Ersatzteillager degradiert", sagt ihr die Stimme ihres Gewissens. Obwohl sie selbst, im Unterschied zu einigen anderen Kritikern, keine negativen Erfahrungen mit der Organspende erlebt hat, ist sie in Sachen Aufklärung aktiv. Breul schreibt Leserbriefe, veranstaltet Infoabende mit Vortrag und Filmvorführung, lädt Fachreferenten dazu ein, sammelt Informationen und vernetzt Experten, Betroffene wie auch Interessierte. Es ist ein Engagement aus Gewissensgründen.[...]
Quelle: Zenit.Org